Abstract
In pharmacotherapy of generalized anxiety disorders (GAD) different psychopharmacological
agents (neuroleptics, diazepines, antidepressants) proved to be effective. However,
there is a lack of predictors of therapeutic response, The present study was designed
to address this question in 30 patients with treatment refractory GAD (12 male, 18
female). Amitriptyline 30 mg/d, flupentixole 1.5 mg/d, clotiazepam 15 mg/d, and placebo
were administered doubleblind and randomly.
Each agent was given 4 times for one week. To avoid carry-over effects, all treatment
weeks were interrupted by one week's wash-out periods. Thus each single-case experiment
comprised 31 weeks. Primary efficacy criterion was Hamilton total score at the end
of each treatment week. Statistical analysis (U-test) showed that in 19 patients one
agent was significantly (p < 0.05) superior to the other substances (clotiazepam n
= 11 , flupentixol n = 3, amitriptyline n = 5). Placebo was not superior in any of
the 30 patients. There was no significant difference between the drugs in 11 patients.
However, metaanalysis showed that in chronic GAD, by means of single-case experiments,
differences in efficacy between different drugs can be found (p<0.01). ANOVA showed
no drug x time interaction.
Zusammenfassung
In der Pharmakotherapie generalisierter Angststörungen steht eine Reihe von Substanzgruppen
zur Verfugung, die sich in Gruppenexperimenten als wirksam erwiesen haben (Neuroleptika,
Diazepine, Antidepressiva). Nach dem gegenwärtigen Wissensstand kann jedoch nicht
vorhergesagt werden, welches individuelle Anxiolytikum bei welchen individuellen Angstpatienten
am wirksamsten ist. Eine Möglichkeit, das jeweils wirksamste Präparat zu finden, stellen
Einzelfallexperimente dar. In die Studie wurden 30 Patienten (12 Männer, 18 Frauen)
mit ,,therapieresistenten" generalisierten Angststörungen eingeschlossen. Die Prüfsubstanzen
(Amitriptylin 30 mg/Tag, Flupentixol 1,5 mg/Tag, Clotiazepam 15 mg/Tag, Plazebo) wurden
doppelblind und in zufälliger Reihenfolge verabreicht. Jede Präparatebedingung kam
4mal in Therapiephasen von einer Woche Dauer zur Anwendung. Sämtliche Therapiephasen
waren durch einwöchige Wash out-Phasen unterbrochen. Die Gesamtdauer jedes Einzelfallexperimentes
betrug somit 31 Wochen. Kriterium des Behandlungserfolges war jeweils der Hamilton-Gesamtwert
am Ende jeder Therapiephase. Mittels U-Test konnte gezeigt werden, daß sich bei 19
von 30 Patienten trotz scheinbarer Therapieresistenz ein Präparat ermitteln ließ,
welches den übrigen Bedingungen signifikant überlegen war (Clotiazepam elf Patienten,
Flupentixol drei Patienten, Amitriptylin fünf Patienten). Plazebo war bei keinem Patienten
am wirksamsten. Bei elf Patienten fand sich kein signifikanter Unterschied. Gleichwohl
konnte mittels Metaanalyse unsere Grundannahme bestätigt werden (p< 0,001). Es gelingt
demnach bei chronifizierten generalisierten Angststörungen unter experimentellen Bedingungen,
klinisch bedeutsame Unterschiede der Wirksamkeit zwischen verschiedenen Präparateklassen
zugehörigen Substanzen aufzufinden, und zwar in dem Sinn, daß ein Präparat den übrigen
Bedingungen überlegen ist. Varianzanalytisch konnte gezeigt werden, daß die Position
der Präparate in der Zeitreihe keinen Einfluß auf das Ergebnis des jeweiligen Einzelfallexperimentes
hat.